9 x 19 mm NATO
Kaliber:
9 x 19 mm
Hülsenform:
konische Hülse, randlos
Maße :
Ø Hülsenschulter: 9,93 mm
Ø Hülsenhals: 9,65 mm
Ø Geschoss: 9,03 mm
Ø Patronenboden: 9,96 mm
Hülsenlänge: 19,15 mm
Patronenlänge: 29,70 mm
Gewichte :
Geschossgewicht: 4,08 - 9,53 g
Pulvergewicht: 0,32-0,36 g
Gesamtgewicht: 24,9 - 25,4 g
Technische Daten :
Geschwindigkeit V0: 300-580 m/s
max. Gasdruck: 2600 Bar
Geschossenergie E0: 380 - 700 J
Die Patrone 9 x 19mm NATO oder 9mm Parabellum ist die am weitesten verbreitete Pistolen-Patrone weltweit.
Der Name Parabellum ist aus dem Lateinischen abgeleitet: Si vis pacem, para bellum. („Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor“).
1902 entwickelte Georg Luger bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik (DMW) in Karlsruhe/Baden aus der 7,65 mm Parabellum die Patrone 9 mm Parabellum. Er kürzte dazu die Hülse der 7,65 mm von 21 mm auf 19 mm und erweiterte die Hülse für ein 9 mm-Geschoss. 1904 führte die Marine die Selbstladepistole P04 im Kaliber 9 mm Luger ein, 1908 das Heer die Pistole P08. Zu dem Zeitpunkt handelte es sich noch um ein Kegelstumpfgeschoss, welches 1915 durch ein Vollmantelrundkopfgeschoss ersetzt wurde. Das Geschossgewicht betrug 124 grain / 8 Gramm.
1982 wurde die Patrone unter der Bezeichnung 9 × 19 mm in der NATO standardisiert. Neben den Kalibern 5,56 x 45 mm, 7,62 x 51 mm und 12,7 x 99 mm (.50 Browning), welche alle aus den USA stammen, handelt es sich bei der 9 x 19 mm um die einzige NATO-Patrone, die in Deutschland entwickelt wurde.
Im Jahr 2004, genau 100 Jahre nachdem die 9mm Luger in die deutsche kaiserliche Armee eingeführt worden war, führte die Bundeswehr im Rahmen des Programms Infanterist der Zukunft das Kaliber 4,6 x 30 mm mit der Maschinenpistole MP7 A1 ein und leitete damit die Nachfolge der 9mm Luger ein. Die Patrone 4,6 x 30 mm wurde, wie die 9mm Luger, ebenfalls in Deutschland bei dem Handfeuerwaffenhersteller Heckler & Koch entwickelt.
Im Jahr 2003 entschied die Conference of National Armament Directors (CNAD) als höchstes NATO-Beschaffungsgremium, dass eine Standardisierung des Nachfolgekalibers der 9 x 19 mm bis auf weiteres ausgesetzt werden sollte, da die ballistschen Leistungen der beiden im Wettbewerb verbliebenen Kaliber 4,6 x 30 mm von Heckler & Koch und 5,7 × 28 mm von Fabrique Nationale d'Armes de Guerre aus Belgien als nahezu identisch eingestuft wurden. Hierzu war es gekommen, weil Heckler & Koch massive Einsprüche in Bezug auf das vorangegangene NATO-Erprobungsverfahren geltend gemacht hatte, welches in den Jahren 2001/2002 mit rund einjähriger Dauer im NATO-Erprobungszentrum in Bourges (Frankreich) durchgeführt worden war.